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Unklare Zukunft für fiftyfifty-Initiative „housing first“ - Aktuell - fiftyfifty
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Unklare Zukunft für fiftyfifty-Initiative „housing first“

(NRZ). Der Wohnungsmarkt ist in Düsseldorf heiß begehrt, das Angebot dafür relativ klein. Die ohnehin grenzwertigen Preise in der NRW-Landeshauptstadt werden sich laut Ring Deutscher Makler weiter erhöhen. Direkt davon betroffen sind Obdachlose, die für Vermieter oft die allerletzte Wahl sind. Wohnen lernen wie Schwimmen und Fahrradfahren.

Deswegen kauft die Obdachloseninitiative fiftyfifty bereits seit zwei Jahren Wohnungen im Stadtgebiet an, um sie an Wohnungslose zu vermieten. Jetzt sollte sie dabei Unterstützung von gleich mehreren Seiten bekommen. Oberbürgermeister Thomas Geisel, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, sowie Vertreter der Diakonie und des katholischen Sozialdienstes (SKFM) haben sich bereiterklärt, mit Immobilienunternehmen über den Ankauf von Testwohnungen zu verhandeln.

„Unser Ziel sind drei Wohnungen pro Unternehmen“, erklärt Julia von Lindern, Mitarbeiterin von Fiftyfifty. Ansprechpartner seien lokale Immobilienunternehmen und die städtische Wohnungsgesellschaft (SWD).

Fiftyfifty führt 48 Wohnungen unter einem in Deutschland noch recht unbekannten Konzept: „housing first“. Dabei handelt es sich um einen Ansatz aus den USA, um Obdachlose in Wohnungen unterzubringen. Anders als in klassischen Verfahren ist das Dach über dem Kopf der erste Schritt.

„Grundsätzlich glauben wir, dass alle Menschen wohnfähig sind“, betont von Lindern: „Genauso wie Schwimmen im Wasser und Fahrradfahren auf dem Fahrrad gelernt wird, können Obdachlose sich am besten an eine Wohnung gewöhnen, wenn sie darin leben.“

Diakonie bereits in Gesprächen, Stadt hält sich zurück. Wie aktiv allerdings die Stadt tatsächlich wird, ist noch unklar. Miriam Koch, Leiterin des neuen Amtes für Integration und ebenfalls für Wohnungslose zuständig, lobt das Projekt, sieht „housing first“ aber als einen privaten Baustein neben städtischen Maßnahmen: „Obdachlose direkt in eine Wohnung zu bringen ist nicht immer die beste Lösung“, sagt sie. „Gerade bei Menschen mit Suchtproblemen und psychischen Erkrankungen ist dieses Verfahren schwierig umzusetzen.“

Wenig Euphorie auch im Büro des Oberbürgermeisters. Auf NRZ-Anfrage teilte ein Sprecher mit, dass das Anliegen lediglich an die städtische Wohnungsgesellschaft weitergetragen wird. Von einem konkreten Willen zum Ankauf von Wohnungen sei nicht die Rede. Die Diakonie bestätigte indes, dass Immobilienunternehmen Gesprächsbereitschaft signalisiert hätten.

Antonia Frey, zuständige Abteilungsleiterin der Düsseldorfer Diakonie und für die Grünen im Stadrat, mahnt jedoch zur Vorsicht. „Erstmal Leute in die Wohnung reinzulassen reicht nicht aus. Entscheidend ist eine kontinuierliche Beratung. Ich habe seit 30 Jahren keinen Wohnungslosen kennengelernt, der keine Betreuung gebraucht hätte.“ Fiftyfifty setzt auf freiwillige Unterstützung. „Wir bieten nachdrücklich unsere Hilfe an, weil wir wissen, dass es bei dieser Klientel oft zu Problemen kommen kann“, so Julia von Lindern. Matheisen: „Bürokratische Hürden müssen fallen“

WICHTIGER HINWEIS: In unserem newsletter vom 23.01.2018 haben wir auf obigen Bericht der NRZ verwiesen - mit dsem Hinweis, dass die Stadt Düsseldorf eine gegebene Zusage, Housing First in Düsseldorf durch Kontingente bei der Städtischen Wohnungsgesellschaft zu unterstützen, dem Vernehmen nach nicht mehr einhält. Entsprechend lasse sich die Äußerung eines Stadtsprechers in dem besagten Bericht deuten. Dem hat der Oberbürgermeister, Thomas Geisel, in einem Gespräch mit fiftyfifty-Streetworker Oliver Ongaro widersprochen. Die Stadt Düsseldorf werde sich, wie bei einem Runden Tisch mit Vertretern von fiftyfifty, Diakonie und SKFM in Aussicht gestellt, weiterhin für Housing First einsetzen.

Inzwischen hat auf Initiative von fiftyfifty, der Hochschule Düsseldorf und des Kulturzentrums zakk eine Podiumsdiskussion zu Housing First stattgefunden, bei der auch VertreterInnen der Stadt, Ratsmitglieder und VertreterInnen aus dem Hilfesystem mitdiskutiert haben. Hier ein Bericht aus der Rheinischen Post: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/strategien-gegen-wohnungsnot-aid-1.7355995