Andreas Gursky
Geboren 1955 in Leipzig, absolvierte sein Studium an der Folkwangschule Essen und an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, wo er auch lebt und arbeitet.
Er stellt in den frühen Werken der 80er Jahre nicht die Architektur und die Landschaft selbst, sondern deren Wirkung auf den Betrachter dar. Bis Ende der achtziger Jahre geht der wohl berühmteste Becher-Schüler, dessen Fotos zu Schwindel erregenden Preisen gehandelt werden, bevorzugt im rheinischen Umfeld umher. Aus dieser Zeit stammen die für die Ausstellung „Himmel über der Straße“ bereit gestellten Arbeiten, die in stringenter Weise das Lebensumfeld von obdachlosen und anderen Menschen zeigen. Die Brücke steht hier als Synonym für den technischen Fortschritt und ein Dach über dem Kopf. Später geht Gursky, dessen Fotos in den bedeutendsten Museen und Ausstellungen der Welt Furore machen, in europäische Nachbarländer, nach Amerika und nach Asien auf Motivsuche. Stets aus erheblicher Distanz und mit großer Präzision fotografiert, hält er vom Menschen geschaffene Strukturen und die Positionierung von Individuen und Gruppen innerhalb der sie umgebenden Räume fest. Dabei sind seit Beginn der 90er Jahre sowohl inhaltlich wie formal deutliche Akzentverschiebungen wahrzunehmen. Denn mit dem damals vollzogenen Wechsel von der Mittel- zur Großformatfotografie setzt zugleich eine thematische Neuorientierung ein. Gursky beginnt, sich jetzt für zeitgenössische Massenphänomene zu interessieren. Parallel zu den Architekturaufnahmen setzt Gursky in den neunziger Jahren die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Masse fort. Das ursprüngliche Versprechen der Fotografie, die Wirklichkeit getreu abzubilden, ist längst aus verschiedensten Gründen diskreditiert. Vor allem die Möglichkeit der technischen Manipulation, der perfekten Simulation von Realität lässt es unglaubwürdig erscheinen. Zudem manipuliert Gursky seine Bilder digital, um eine Art „assisted realism“ zu erschaffen. Sein Blick auf die Stockholm Library etwa unterschlägt einen Aufzug, der die Symmetrie zerstört hätte.
Einzelausstellungen (Auswahl)
2001
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid
The Museum of Modern Art, New York
Galleria Lia Rumma, Mailand
2000
Landmark Pictures, Busch Reisinger Museum, Harvard University, Cambridge (mit Edward Ruscha)
1999
Currents 27: Andreas Gursky, Columbus Museum of Art, Columbus
Serpentine Gallery, London
Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
Castello di Rivoli, Museo d'Arte Contemporanea, Turin
Centro Cultural de Belém, Lissabon
Regen Projects, Los Angeles
Matthew Marks Gallery, New York
Van Abbe entracte, Eindhoven
1998
Andreas Gursky: Fotografien 1984 - 1998, Kunstmuseum Wolfsburg ; Fotomuseum Winterthur
Andreas Gursky: Fotografien 1984 bis heute, Kunsthalle Düsseldorf
1997
Currents 27: Andreas Gursky, Milwaukee Art Museum, Milwaukee ; The Henry Art Gallery at the University of Washington, Seattle ; Contemporary Art Museum, Houston
1996
Galerie Rüdiger Schöttle, München
Matthew Marks Gallery, New York
Galerie Mai 36, Zürich
Galerie Javier Lopez, Madrid
1995
Galerie Jean Bernier, Athen
Galerie Ghislaine Hussenot, Paris
Galleri Specta, Kopenhagen
Victoria Miro Gallery, London
Monika Sprüth Galerie, Köln
1994
303 Gallery, New York
Lumen Travo, Amsterdam
Rooseum-Center for Contemporary Art, Malmö
Andreas Gursky: Images, Tate Gallery, Liverpool
Galerie Mai 36, Zürich
Portikus, Frankfurt
Andreas Gursky: Fotografien 1984 - 1993, Deichtorhallen, Hamburg ; De Appel Foundation, Amsterdam
La Case d'Arte, Mailand
1993
Monika Sprüth Galerie, Köln
1992
Kunsthalle Zürich
Victoria Miro Gallery, London
Galleria Lia Rumma, Neapel
1991
Galerie Rüdiger Schöttle, München
Galerie Johnen & Schöttle, Köln
303 Gallery, New York
Galerie Rüdiger Schöttle, Paris
Künstlerhaus, Stuttgart
1989
Centre Genevois de Gravure Contemporaine, Genf
The Periphery, Part I, P.S.1
The Clocktower Gallery, New York (mit Thomas Struth)
303 Gallery, New York
Museum Haus Lange, Krefeld
1988
Galerie Johnen & Schöttle, Köln
1987
Flughafen Düsseldorf