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Radikaler Einsatz – Katharina Sieverding im K21 - Straßenmagazin - Magazin - fiftyfifty
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Katharina Sieverding Kontinentalkern-I-XXIV-1-83 (Die letzten Knöpfe sind gedrückt) © VG Bild (Katharina Sieverding)

Radikaler Einsatz – Katharina Sieverding im K21

(K21/ff). Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen würdigt im Ständehaus Düsseldorf (K21) mit einer großen Überblicksausstellung das Werk der international anerkannten Fotopionierin Katharina Sieverding (*1941 in Prag). Bekannt geworden ist sie mit den ikonischen Close-ups ihres Gesichts und mit ihren Großfotografien, die sie als eine der Ersten Mitte der 1970er Jahre in die Kunst eingeführt hat. Mit ihren monumentalen Arbeiten, die sich der Performance, der Body Art und dem Experimentalfilm zuordnen lassen, hat sie der Fotografie eine neue Dimension hinzugefügt. Ihre Arbeiten sind immer auch eine Auseinandersetzung mit so wichtigen Fragen wie der einer ethischen und politischen Verantwortung angesichts der zahlreichen globalen Krisen.

Bis heute bezieht Katharina Sieverding mit ihrer Kunst politisch Stellung: zum Nationalsozialismus und zu der Frage nach der deutschen Identität vor dem Hintergrund antidemokratischer Kräfte, aber auch zu globalen Themen, indem sie immer wieder die Ursachen und Folgen von Kriegen und deren komplexe Macht- und Gewaltkonstellationen in den Blick nimmt und, damit verbunden, die zerstörerische Ausbeutung des Planeten Erde durch den Menschen thematisiert. Experimentierfreudig unterzog sie zusammen mit Ehemann Klaus Mettig ihre Fotografien vielfachen Transformationsprozessen, indem sie mit Mehrfachbelichtungen, Überblendungen, Spiegelungen, Filtern und Solarisation arbeiteten. Die zu mehrteiligen Tableaus gruppierten Polaroids von 1969, die als „Urbilder“ den meisten ihrer großformatigen Selbstporträts zugrunde liegen, werden im Rahmen der Ausstellung in Düsseldorf zum ersten Mal gezeigt. Anhand des einzigartigen Nukleus ihrer Polaroids kann damit nicht nur der Ausgangspunkt, sondern auch die Arbeitsweise und der Entwicklungsprozess ihrer ikonischen Selbstporträts nachvollzogen werden.

Ihre Werke weisen aber auch Spuren auf von einem früheren Medizinstudium und von ihrer Zeit am Theater, wo Sieverding auch Bühnenbilder entwarf. So protokolliert, seziert und diagnostiziert sie historische Themen und gesellschaftliche Wunden, lässt Gendergrenzen fluide werden und hinterfragt mit ihren Arbeiten die Macht und den Missbrauch von Bildern. Ihr Werk umfasst neben bearbeiteten Fotografien und Diaprojektionen auch performative Arbeiten, Installation, Film, Video sowie Plakataktionen. 1992 etwa entsteht „Deutschland wird deutscher“. Die Arbeit wurde auf über 500 Plakatwänden im öffentlichen Raum in Berlin gezeigt werden und auch bei einer Ausstellung von fiftyfifty in der ehemaligen Zentrale von e.on, von wo aus sie dem Wallraf-Richartz-Museum verkauft wurde. Das so eingenommene Geld kam, ebenso wie die Erlöse einiger Editionen, die Katharina Sieverding für den guten Zweck gab, der Obdachlosenhilfe dieser Zeitung zugute, der sich die Künstlerin eng verbunden fühlt. Nicht zuletzt auch, weil Katharina Sieverding in ihren Werken stets die gesellschaftliche Verantwortung von Künstler*innen betont und dieser mit dem radikalen Einsatz ihrer eigenen Person Ausdruck verleiht. Die Überzeugung, dass die Kunst Veränderungsprozesse anstoßen kann, teilt sie mit ihrem ehemaligen Lehrer Joseph Beuys, dessen Soziale Plastik bis heute ein Bezugspunkt ihrer künstlerischen Arbeit darstellt. So auch mit dem über 12 x 19 Meter großen Bild ihrer Arbeit „Kontinentalkern I XXIV/83“ (1983), das in seiner bedrohlichen Aktualität auf dem Kubus über der Piazza des K21 schwebt. Es zeigt den Bomber „Enola Gay“ der United States Army Air Forces, der 1945 die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hat, versehen mit dem Schriftzug „Die letzten Knöpfe sind gedrückt“.

Katharina Sieverding erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kaiserring der Stadt Goslar 2004 und den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin 2017.


Katharina Sieverding
noch bis 23.03.2025
Kunstsammlung NRW / K21
Ständehausstr. 1 40217 Düsseldorf
0211 8381-204
www.kunstsammlung.de