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Rheinische Post | 7. Oktober 2009

Im Streit auseinandergegangen

Vertrieb der Obdachlosenzeitung "fiftyfifty" in Duisburg: Ende der Kooperation zwischen der Duisburger Tafel und dem Verein Asphalt e.V.. Auch über den Zeitpunkt, ab wann die Zusammenarbeit aufgekündigt ist, gibt es unterschiedliche Auffassungen.

"Zum 1. Oktober 2009 endet die Kooperation zwischen dem Düsseldorfer Verein Asphalt e.V., fiftyfifty und der Duisburger Tafel e.V.", heißt es in einer Pressemitteilung von Günter Spikofski, Geschäftsführer der Duisburger Tafel. "Ich habe die Kooperation zum 1. November 2009 beendet", erklärte ebenso gestern der Düsseldorfer Hubert Ostendorf, Projektleiter von fiftyfifty. Die Zusammenarbeit geht also keineswegs einvernehmlich zu Ende, gleichwohl soll es auch in Zukunft die Obdachlosenzeitung in Duisburg geben - allerdings nicht mehr unter der Regie der Tafel.

"Bislang gab es die Kooperation zwischen Asphalt e.V. und der Duisburger Tafel bezüglich der Straßenzeitung fiftyfifty", so Spikofski weiter. Immerhin schon seit Mitte der 1990er Jahre. Seitdem wurde die Zeitung von autorisierten Straßenverkäufern in Duisburg veräußert. Zuletzt von 72 Frauen und Männern, die im Schnitt gut 50 Euro pro Monat plus Trinkgelder einnahmen. Um dieses "bescheidene Einkommen" für die vorhandenen Verkäufer zu sichern, hatte der Tafel-Vorstand beschlossen, keine weiteren Ausweise auszustellen. Seit Herbst 2008 seien aber immer mehr durch den Düsseldorfer Verein Asphalt e.V. autorisierte Zeitungsverkäufer nach Duisburg gekommen. Aus der gestrigen Pressemitteilung: "Häufig fielen diese durch ihr aggressives Auftreten auf."

"Differenzen hat es mit der Duisburger Tafel gegeben seit der Zeit, da sich bei dieser ein neuer Vorstand formiert hat", sagte fiftyfifty-Projektleiter Ostendorf. Aufhänger des Streits ist seiner Meinung nach die Tatsache, dass die Duisburger Tafel keine Verkaufsausweise "für unsere rumänischen Freunde" ausstellen wollte. Offiziell habe es geheißen, man wolle über die bisherigen 72 Ausweise keine weiteren ausstellen. Mehrere Gespräche hätten kein Resultat erbracht. Ostendorf steht allerdings auf dem Standpunkt: mehr Ausweise, mehr Zeitungsverkäufe. So seien in Düsseldorf 1400 Ausweise ausgegeben worden.

Durch diese Querelen sind in Duisburg derzeit weniger Straßenverkäufer unterwegs - weil sie sich die Zeitungen in Düsseldorf holen müssen. Und zwar deshalb, so Ostendorf, weil die Tafel die Oktoberausgabe nicht abgenommen habe. Hubert Ostendorf ist mit einer Kirchengemeinde im Gespräch, die an die Stelle der Tafel treten will. Zusätzlich wolle man einmal pro Woche eine Rechts- und Sozialberatung in Duisburg anbieten.