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Bild | 8. März 2010

fifty-fifty Verkäufer verliebt sich in seine Kundin

Wer Rudolf Druschke (53) sieht,ahnt nicht, wie schlecht es ihm mal ging. Dass er alkoholkrank war, auf der Straße lebte und jeden Tag neu ums Überleben kämpfen musste. Der Düsseldorfer war 3 1/2 Jahre lang obdachlos. Einer von gut 500, die in der Landeshauptstadt auf der Straße leben. "fifty-fifty" , die Obdachlosenzeitung (vor genau 15 Jahren gegründet) hat ihm zurück geholfen. Wieder Konstanz und Freude in sein Leben gebracht. Und eine neue Liebe -Heike...

Rudolf: "Als ich vor 14 Jahren anfing, an der Nordstraße zu verkaufen, war ich ganz unten. Hatte einige erfolglose Entzüge hinter mir, spielte mit dem Gedanken, mich umzubringen." Doch die vielen netten Menschen, die bei ihm täglich Zeitungen kauften, ihm Mut machten und Kaffee brachten, gaben ihm neuen Lebenswillen: Er machte eine Langzeittherapie - und blieb trocken.

Angefangen hatte alles mit dem Tod seines Stiefvaters: Der Dreher verlor seinen wichtigsten Vertrauten und ertränkte seinen Kummer in Alkohol. Rudolf Druschke trank unkontrollierbar viel, verlor seinen Job, seine Ehe, seine beiden Kinder. "Ich fühlte mich als Versager. Um mich selbst zu bestrafen ging ich auf die Straße."

Abgemagert verwahrlost und hoffnungslos lebte er zwischen Volks- und Hofgarten, immer mit der Angst, seiner Familie und Freunden zu begegnen. Als seine beiden Kinder den Kontakt abbrachen, trank er noch viel mehr. Bis er fifty fifty Verkäufer wurde und die Liebe seines Lebens traf: Heike war seine Kundin, kam immer öfter. Rudolf: "Irgendwann gestand ich ihr, dass ich mich verliebt habe." Doch ein Paar wurden sie erst durch Fotograf Thomas Struth: Bei einer Ausstellung bat er Rudolf, Heike zu umarmen. "Danach waren wir zusammen."

Heute ist der Ex-Obdachlose ein zufriedener Mann, träumt von einem eigenen kleinen Cafe: "Zu verdanken habe ich das alles den lieben Menschen auf der Nordstraße."