Gerhard Richter zeigt Herz für Obdachlose
Gestiftete Werke brachten mehr als 80 000 Euro ein
Er ist einer der teuersten Maler der Welt - doch Gerhard Richter hat ein großes Herz: Er stellte der Düsseldorfer fiftyfifty-Galerie neun Werke zur Verfügung. Mit dem Erlös von mehr als 80 000 Euro wird der Bau eines Heims für chronisch kranke Obdachlose unterstützt.
Seit 15 Jahren ist "fiftyfifty" am Start: Als Zeitung, die von Obdachlosen auf der Straße verteilt wird. Und auch als Kunsthandel, mit dem Obdachlose untertstützt werden.
Zahlreiche Künstler und Sammler stellen immer wieder Bilder zur Verfügung - darunter Rosemarie Trockel, Sigmar Polke, Candida Höfer, Georg Baselitz und Andreas Gursky. Auch der inzwischen verstorbene Jörg Immendorff war dabei. Er stiftete das allererste Kunstwerk.
"Aber es ist eine harte Aquise", erzählt Gründungsmitglied Hubert Ostendorf. "Die Künstler zögern oft, weil sie so viele Anfragen bekommen, aber viele Vereine die Sachen oft gar nicht verkaufen können, weil sie die entsprechenden Kunden nicht kennen." Dagegen ist der Kundenverteiler bei fifty-fifty exzellent: Fast alle Werke gingen an einem einzigen Vormittag weg. Nur ein handsigniertes Plakat ist noch zu haben - für 3200 Euro.
"An Gerhard Richter waren wir zehn Jahre dran." Umso toller der Erfolg - allein drei übermalte Fotografien gingen für je 22 000 Euro weg. "Er hatte zu uns gesagt, die hohen Preise, die man für seine Werke verlangen würde, seien ihm unangenehm, aber die mache ja der Markt."
Von Axel Hill