Gnadenlos: Räumung des Roma-Camps
Das Camp befand sich auf einem Grundstück, welches sich im Besitz der DB AG befindet. Es wurden sämtliche Hütten dem Erdboden gleich gemacht und alle Habseligkeiten der Bewohner*innen mit einem Radlader auf einen Kipplaster geladen. Auf die Bitte eines Camp-Bewohners wenigstens Kleidung und Lebensmittel retten zu dürfen, wurde laut seiner Aussage nicht reagiert und ihm der Zugang zum Gelände verwehrt. Die DB Immobilien sicherte noch im Herbst letzten Jahres zu, dass sie das Straßenmagazin fiftyfifty informieren würden, sobald die Räumung bevorstehen würde. Doch nun kam die Räumung unerwartet und trifft die Bewohner*innen, die nun im Dauerregen vor dem Nichts stehen besonders hart. Selbst die Lebensmittel fehlen, da diese wie beschrieben ebenso entsorgt wurden. Weiterhin wurden auch sämtliche Geschenke, die die Bewohner*innen für ihre Kinder für das Osterfest gekauft hatten mit den anderen Sachen als Müll entsorgt. Problematisch an dieser Situation ist unter anderem, dass die Roma als EU-Bürger*innen noch nicht einmal Obdach in einer der städtischen Notunterkünfte finden, da ihnen der Zugang im Sommer (seit dem 26. März) zu diesen auf kommunaler Ebene verwehrt wird. Somit blieb den Bewohner*innen nichts anderes übrig, als die erste Nacht nach der Räumung am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu verbringen.
Um den Menschen wenigstens eine trockene Übernachtungsmöglichkeit zu bieten, erhielten diese von fiftyfifty Zelte, Schlafsäcke und Iso-Matten.
Presse:
http://www.wz.de/lokales/duesseldorf/deutsche-bahn-raeumt-roma-lager-in-duesseldorf-1.2650613